Eine Weitwinkelaufnahme auf der Insel La Palma kurz nach Neumond. Aufgrund der langen Belichtungszeit ist der Planet Mars als heller rötlich-gelber Fleck in der unteren rechten Ecke zu sehen, während einige bekannte Deep-Sky-Objekte (der offene Sternhaufen M35, der Quallennebel IC 443 und andere)
in der oberen Hälfte des Bildes zu sehen sind. Der Blick war leider durch Saharastaub infolge des Wetterphänomens "Kalima" etwas getrübt und die Mondsichel erhellte dadurch den Himmel schon erheblich.
Mars zu Füßen der Zwillinge am 25.03.2023, Aufnahme von La Palma aus, 194x60s bei f=135mm, ISO800 mit Canon EOS60Da
Die Galaxie Messier 106 (M 106) im Sternbild Canes Venatici ist eine unserer näheren Nachbargalaxien in etwa 23 Millionen Lichtjahren
Entfernung von der Milchstraße und der Erde.
Die Galaxie beherbergt einen aktiven Kern mit einem Schwarzen Loch von etwa 40 Millionen Sonnenmassen. Der
Galaxienkern ist seit den 1950er Jahren als Radioquelle bekannt. Außerdem durchläuft die Galaxie eine Phase der
verstärkter Sternentstehung (Starburst-Galaxie).
Ausschnitt aus M 106 im Sternbild Jagdhunde, Telekop Newton 10" f/4, Kamera Atik 460EXM, Gesamtbelichtungszeit 17h50min
Der Reflexionsnebel NGC 1977 im Sternbild Orion etwas nördlich des großen Orion-Nebels ist Teil der Orion-A-Molekülwolke.
Im englischsprachigen Raums als "Running Man Nebula" bekannt ist die deutsche Übersetzung nicht so richtig
flüssig - man könnte jetzt salopp "Jogger-Nebel" sagen...
Bilddaten: NGC 1977, der "Running Man" Nebel, Teleskop Newton 10" f/4, Kamera Atik 460EXM, 8x300s pro Kanal RGB
In den eiskalten und auch feuchten Nächten vom 07.-08.02.2023 beherrschte der Vollmond zwar den Himmel über Bad Kreuznach,
aber sie waren für mich zum einen die erste Gelegenheit, den Kometen C/2022 E3 ZTF zu sehen und zu fotografieren,
zum anderen war der Komet aber auch kein nachtfüllendes Objekt.
Zum Frühling hin werden die Gasnebel, die noch ausreichend lange über den Giebeln stehen, aber langsam rar.
Im Sternbild Fuhrmann (lat.: Auriga) kann man in klaren Winternächten den offenen Sternhaufen NGC 1893
eingebettet in den Emissionsnebel IC 410 finden.
Während NGC 1893 mit einem Teleskop passender Öffnung visuell beobachtet werden kann stellt der schwache Nebel IC 410
eine Herausforderung für die visuelle Beobachtung dar und kann wesentlich einfache fotografisch abgebildet werden.
Aufgrund zweier auffälliger Strukturen innerhalb des Nebels wurde IC 410 auch mit dem Beinamen
Kaulquappen-Nebel geschmückt.
IC 410 wurde am 25. September 1892 von dem (deutschen) Astronomen Max Wolf (21. Juni 1863 - 3. Oktober 1932) entdeckt
während der offene Sternhaufen NGC 1993 bereits früher am 22. Januar 1827 von dem (britischen) Astronomen John Herschel
(7. März 1792 - 11. Mai 1871).
IC 410 und NGC 1893 SHO, Atik 460EXmono, Lacerta Newton f=1000mm f/4, 2023-02-08, Bad Kreuznach, Deutschland
Was man in dem Bild sehen kann ist, was man mit dem Auge visuell durch ein Teleskop so nicht sehen kann.
Das Bild wird in Falschfarben präsentiert, die aus der (bei Astrofotografen weithin bekannten) Aufnahmetechnik
mittels Schmalbandfiltern bei der Bearbeitung folgen.
Am 7. Februar 2023 war der langperiodische Komet C/2022 E3 ZTF von Bad Kreuznach (Deutschland) aus sichtbar,
wo während der meisten Nächten seit Jahresbeginn zuvor eine Wolkenschicht die freie Sicht auf den Himmel verhinderte.
Der Komet C/2022 E3 ZTF wurde im März 2022 von der professionellen Großfeld-Durchmusterung der Zwicky Transient Facility
entdeckt, wie sich auch aus der Benennung erkennen lässt.
Der Komet passierte das Perihel (Punkt der größten Annäherung an die Sonne) am 12. Januar 2023 und durchlief das Perigäum (Punkt größter
Annäherung an die Erde) am 1. Februar 2023. Während des Perigäums erreichte seine scheinbare Helligkeit ein Maximum von ca. 4,5 Magnituden.
Dadurch konnte er in urbanen Gegenden mit blosem Auge nicht beobachtet werden, wobei die Mondphase nahe Vollmond erschwerend
bei diesen Bedingungen hinzu kam.
Das folgende Bild entstand kurz nach der Passage des Perigäums am 7. Februar 2023 am späten Abend ca. zwischen 20h und 22h UTC.
Komet C/2022 E3 ZTF, 2023-02-07 gegen 21h UTC, jeweils 19x120s RGB, 3x300s f. Hintergrund, Setup: Atik 460EXmono, Lacerta Newton 10"f/4, Bad Kreuznach, Deutschland
M13 ist wohl einer der bekanntesten Kugelsternhaufen des Nordhimmels und einfach zu finden im Sternbild Herkules.
Im Frühjahr und angenehm warmen Frühsommer steht er in der ersten Nachthälfte in Deutschland sehr hoch und ist
damit ein beliebtes Beobachtungsobjekt.
Wegen seiner hohen Sterndichte hohen scheinbaren Helligkeit wird er von Astrofotografen außerdem gerne als Referenz benutzt,
um einer neuen Optik das erste Mal genauer auf den Zahn zu fühlen. So war auch meine Motivation für dieses Bild.
Das Ergebnis hat mich dann so überzeugt, dass ich es hier vorstellen möchte:
Bilddaten: M13 und Umgebung mit f=430mm, f/3.3 20x180s, 30x120s, 30x60s als HDR
Die Markarjansche Kette ist eine Ansammlung von Galaxiens im Virgo Galaxienhaufen. Die Anordnung ist nach dem armenischen Astrophysiker
Benjamin Markarjan benannt. Er beobachtete sie in den 1970er Jahren.
Markarjansche Kette und Virgo-Galaxie, Teleskop Skopos f=560mm @f/7, Camera Canon EOS 60Da, 198x300s @ISO800, Bad Kreuznach, April 2022
Was ist das für ein diffuser Fleck nahe Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe? Nein - das dachte sich kein berühmter Entdeckter hinter seinem Teleskop, sondern
ich, als ich nach interessanten Deep-Sky Objekten zur Astrofotgrafie rund um das Sternbild Löwe suchte. Dazu benutzte ich
die Planetarium-Software Stellarium. Der war mir weder am Teleskop noch am Computer zuvor so aufgefallen. Doch bei dem
eingeblendeten diffusen Fleck war keine Katalogmarkierung zu sehen, obwohl es sich um ein recht ausgedehntes und auffälliges Objekt
handeln musste.
Mit diesem Bild begeben wir uns in das Sternbild Jagdhunde.
Die Galaxie NGC 4631 auf der linken Bildseite trägt den Beinamen Wal-Galaxie während NGC 4656 und NGC 4657 auf der rechten Bildseite
zusammen als "Hockeyschläger" oder "Brechstange" bekannt sind. Dabei ist der längliche Teil NGC 4656 zugeordnet während kleinere,
abgewinkelte Endteil die separate Katalogbezeichnung NGC 4657 trägt.
Bilddaten: "Wal"-Galaxie NGC 4631 und "Hockeyschläger"-Galaxie NGC 4656, Teleskop Skopos f=560x0,8=448mm @f/5.6, Camera Atik 460EXM, 38/25/24/34x300s LRGB
Der Rosettennebel NGC 2237 ist eine H-II-Region im Sternbild Einhorn (Monoceros).
Die Entfernung zu unserem Sonnensystem beträgt ca. 5.200 Lichtjahre sein Durchmesser etwa 130 Lichtjahren.
Eine Schätzung der Masse des Nebels kommt auf etwa 10.000 Sonnenmassen.
Bilddaten: Teleskop Skopos f=560x0,8=448mm @f/5.6, Camera Atik 460EXM, 17x600s Ha, 12X600s O[III], 51/52/53x120s RGB