Der Kugelsternhaufen M13 im Herkules - und ein Teleskop First Light

M13 ist wohl einer der bekanntesten Kugelsternhaufen des Nordhimmels und einfach zu finden im Sternbild Herkules. Im Frühjahr und angenehm warmen Frühsommer steht er in der ersten Nachthälfte in Deutschland sehr hoch und ist damit ein beliebtes Beobachtungsobjekt. Wegen seiner hohen Sterndichte hohen scheinbaren Helligkeit wird er von Astrofotografen außerdem gerne als Referenz benutzt, um einer neuen Optik das erste Mal genauer auf den Zahn zu fühlen. So war auch meine Motivation für dieses Bild. Das Ergebnis hat mich dann so überzeugt, dass ich es hier vorstellen möchte:

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Bilddaten: M13 und Umgebung mit f=430mm, f/3.3 20x180s, 30x120s, 30x60s als HDR


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Ausschnittsvergrößerung - das Bild wurde nicht gedrizzelt und auch nicht nachträglich geschärft, um die Qualität der Optik beurteilen zu können

Für das Bild wurde mit verschieden langen Belichtungszeiten gearbeitet, um ein Ausbrennen des Zentrums von M13 auf jeden Fall zu vermeiden. Die Bildbearbeitung war nur rudimentär und speziell auf jede Art von Schärfung oder Vergrößerung der Auflösung wurde verzichtet, um die rohe Abbildungsqualität der Optik darzustellen.

Bisher fotografierte ich mit einem 3-linsigen Refraktor mit 560mm Brennweite und 80mm Öffnung, also mit einem Öffnungsverhältnis von f/7. Mit Reducer 0,8x kommt man damit auf etwa 448mm bei f/5.6 - mit leichten Einbußen bei der Sternabbildung. Der Refraktor ließ aber in Punkto Lichtstärke und Abbildungsqualität doch deutlich zu wünschen übrig und der fertige Bau meiner Schutzhütte erlaubt in Zukunft Equipment zur festen oder nahezu festen Installation. Deshalb gönnte ich mir nach langen Jahren mit dem einfachen Refraktor nun für die relativ kurze Brennweite von 430mm einen Takahashi Epsilon 130d, mit dem ich schon seit langer Zeit geliebäugelt hatte. Im Bild unten ist der vorläufige Aufbau zu sehen, der für die Testbelichtung von M13 benutzt wurde:

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Setup, mit dem der Kugelsternhaufen M13 als Testaufnahme belichtet wurde, Takahashi Epsilon 130d, Lacerta MFOC, EOS 60Da auf Skywatcher EQ8R-pro


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kurz vor "Arbeitsbeginn"


Das Gerät kam zum Glück bereits sehr gut kollimiert bei mir an.

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Sehr guter Kollimations-Status bei Auslieferung - die Spiegelmarken wurden natürlich auch genau getroffen

Das hat sich nicht nur mit dem Fokusierlaser, sondern auch mit einem Sterntest zum Glück bestätigen lassen.


Zu testen war außerdem die Fokusierung mit dem Lacerta MFOC in Zusammenspiel mit INDI auf einem Raspberry-Pi4, der als INDI-Server fungiert. Als Client lief EKOS oder CCDCiel auf meinem Laptop, was hervorragend funktionierte:

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Fokusierung mit MFOC unter KStars/EKOS Client und Nutzung von INDI